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Zeughauskino Berlin
Unter den Linden 2, 10117 BerlinEine transgressive Gegengeschichte Japans
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Die Kino-Retrospektive stellt das faszinierende Spielfilm-Werk des japanischen Regisseurs Takahisa Zeze vor.
Takahisa Zeze ist einer der profiliertesten japanischen Filmemacher der Gegenwart. Mehr als 60 Werke konnte der Regisseur seit Ende der 1980er-Jahre realisieren – darunter Blockbuster wie die für Warner Bros. Japan produzierte actiongeladene Superhelden-Variation Sutoreiyâzu Kuronikuru (2015). Zezes Wurzeln liegen jedoch im Bereich des Pinku Eigas, bei kostengünstig von kleinen Independent-Studios produzierten Kino-Erotikfilmen, die auf spektakuläre Weise körperliche Schauwerte apostrophieren. Der Erfolg von Zezes faszinierenden Genre-Beiträgen ermöglichte es ihm bald, sich auch in anderen Bereichen zu verwirklichen. Im Laufe der Jahre folgten mit Stars besetzte, hochbudgetierte Großproduktionen, die den Regisseur in Japan endgültig einem Massenpublikum bekannt machten. Die Konstanz, mit der Zeze in unterschiedlichen bereits etablierten Produktionsarrangements reüssiert, erlaubt es ihm zudem immer häufiger, unabhängig realisierte, persönliche Projekte zu verwirklichen, die auf besondere Weise erzählökonomische Erfordernisse des Mainstream-Kinos und generische Erwartungshaltungen unterlaufen. Seit dem drastischen Debüt-Langfilm Kagai jugyō: Bōkō (1989), der die Ausgrenzung ethnischer Minderheiten in Japan auf die Agenda setzt, sind es dabei vor allem grenzgängerische Figuren und die begrenzenden Milieus, in die sie eingepflanzt sind, die Zeze interessieren. Japanische Geschichte erzählt er konsequent von den gesellschaftlichen Rändern aus und mit Vorliebe für allegorisch aufgeladene Landschaften. Die von Christian Lenz kuratierte Retrospektive „Terror und Transgression im Niemandsland“ stellt das Spielfilm-Werk eines der faszinierendsten Regisseure der Gegenwart erstmals in seiner ganzen Breite vor und präsentiert 18 Arbeiten aus den Jahren 1989 bis 2021 - viele davon als deutsche und europäische Kinopremieren.