Film

Recipient of the funding:
Frederik Lang

Cooperation partner:
Zeughauskino, Deutsches Historisches Museum

Internet:
Website Zeughauskino

Termine

Zeughauskino
Unter den Linden 2, 10117 Berlin
We. 01.07. - Sa. 19.09.2020

Schauspieler, Gentleman, Emigrant

Film Festival

Er sei der schönste Mann des deutschen Films, war in den 1930er Jahren über den Schauspieler Adolf Wohlbrück (1896-1967) zu lesen...

Er sei der schönste Mann des deutschen Films, war in den 1930er Jahren über den Schauspieler Adolf Wohlbrück (1896-1967) zu lesen. Niemand konnte sich einen weißen Seidenschal so elegant umwerfen wie er und niemand konnte die ihn umschwärmenden Frauen so eiskalt abblitzen lassen. Erahnen kann man dabei schon die Abgründe, die er erst eine Dekade später im britischen Kino unter seinem Exil-Namen Anton Walbrook voll ausspielen durfte, bevor er in den 1950er Jahren endlich in jene Rollen „mit grauen Schläfen“ hineingealtert war, auf die er sich schon 1934 in einem Interview in der Zeitschrift Filmwelt gefreut hatte. Mit Liebeskomödien und Krimis, später auch in Abenteuer- und Actionfilmen, wird Wohlbrück Mitte der 1930er-Jahre zum hochbezahlten Star des deutschen und nationalsozialistischen Kinos, mit Filmen wie "Viktor und Viktoria" (1933), "Maskerade" (1934) oder "Der Kurier des Zaren" (1936) – und das trotz seines unvollständig eingereichten Ariernachweises, denn nach NS-Gesetzgebung hätte Wohlbrück mindestens als „Vierteljude“ gegolten, und trotz seiner in Filmkreisen bekannten Homosexualität. 1937 emigriert er schließlich nach Großbritannien und startet – was nur wenigen exilierten Schauspielern gelingt – als Anton Walbrook eine internationale Karriere, die er auch in der Nachkriegszeit fortsetzen kann, mit Klassikern wie "The Red Shoes" (1949), "La Ronde" (1950) oder "Lola Montez" (1955). Im Laufe seiner Karriere hat Wohlbrück in mehr als 50 Filmen mitgespielt, von denen wir – größtenteils als analoge Filmkopien – etwa die Hälfte zeigen werden. Begleitend zur Retrospektive erscheint im Verlag Synema (Wien) die Publikation "Wohlbrück & Walbrook. Schauspieler, Gentleman, Emigrant". Das Werk dieses Gentleman-Schauspielers möchten wir mit der vorliegenden Hommage würdigen, einen Meister der Eleganz und Zurückhaltung, vor dessen Charme bis heute niemand sicher ist!

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The Hunger erforscht Exzess. Vom Kolonialismus über den heutigen Konsumwahn hin zur Produktion eines endlosen Jetzts in den sozialen Medien.

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